Donnerstag, 29. Dezember 2011

In der Löwengrube

Von Rausch und Lusterfahrung schreibt Daniel Haas, wenn er für die FAZ die Ausstellung ALLE workers' pearls bespricht, von Entgrenzung und Enthemmung. Und dazu dann dieses Bild:
In der Löwengrube (featuring Daniel Zimmermann) ©Martina Minette Dreier

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Joanne Tatham

My Ancestors: Joanne Tatham
©Martina Minette Dreier
Joanne Tatham is working collaboratively with Tom O'Sullivan since 1995.

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Messages from the gods (featuring Christoph Franken)

Zu sehen in der Ausstellung ALLE workers' pearls im Kubus@Berghain
Messages from the gods (featuring Christoph Franken)
100 x 100, Öl/ Leinwand
©Martina Minette Dreier







Helping animals in fairy tales

Nein, die Löwen waren nicht im Atelier. Auch das kleine Mädchen brauchte nicht Modell stehen. Ich habe ein altes Kinderfoto von mir benutzt: als Blumenkind auf der Hochzeit meiner Cousine, unsicher und sozusagen mit der Gesamtsituation unzufrieden. Körbchen in der Linken, rechten Arm schön gerade machen und ein Gesicht ziehen, das hoffentlich fürs Foto reicht.
Helping animals in fairy tales: The touch-me-not family
130 x 90, Öl/ Leinwand
©Martina Minette Dreier


Dienstag, 6. Dezember 2011

Wie zeichne ich einen König?

Skizze Ursli Pfister ©Martina Minette Dreier
Anstrengend wird am Ende jede Pose, selbst wenn es auf dem fertigen Bild aussieht wie ein bequemes sich Räkeln. Wir suchen also nicht nach Komfort, sondern achten auf Wirkung. Und merken schnell: was auf der Bühne, also in Bewegung, beindruckend ist, kann statisch weit weniger effektvoll sein.
Skizze Ursli Pfister ©Martina Minette Dreier

Sonntag, 4. Dezember 2011

König Ursli

Mitte der Neunziger in Berlin: Ursli Pfister moderiert eine Gala. Wo, mit wem oder was genau er moderiert, habe ich vollkommen vergessen. Aber ich erinnere mich genau daran, dass ich im Publikum saß und dachte: Damit möchte ich gern künstlerisch arbeiten.
Und kaum fünfzehn Jahre später weiß ich dann, wie. Wir machen ein Porträt zum Thema Sehnsucht.
Skizze Ursli Pfister ©Martina Minette Dreier

Samstag, 3. Dezember 2011

Amor victorious

Matthew Stradling, London-based artist, bringt eine Tasche voller Accessoires zum Porträt-Termin: Diven - Zubehör vom Feinsten. Die Federboa führt uns zu Caravaggios siegreichem Amor. Eine wundervolle Position - für die Malerin jedenfalls. Wie Matthew das als Modell aushalten konnte, ist mir ein Rätsel. Thank you so much, Matthew!
Amor victorious ©Martina Minette Dreier

Merkur, besiegt durch Venus, Amor und Hoffnung

 Merkur, besiegt durch Venus, Amor und Hoffnung
130 x 90, Öl/ Leinwand
©Martina Minette Dreier




Der Titel zitiert Simon Vouet, einen französischen Barockmaler. Besiegt wird bei ihm allerdings Saturn, der römische Gott des Ackerbaus. Saturn wird häufig mit Sichel oder Sense dargestellt, er repräsentiert die Zeit und steht für Sorgen, Krankheiten, Melancholie und harte Arbeit.
Merkur, oder griechisch Hermes, der Götterbote, ist der Gott der Diebe, Händler und Reisenden, ausgerüstet mit Hermesstab, Flügelhelm und Flügelschuhen.
Und der ist jetzt besiegt?

Donnerstag, 27. Oktober 2011

No gods, no masters

Daniel verschwindet aus dem Atelier in die Tiefen der Wohnung.
Was er denn sucht?
Weiß er nicht, er will nur mal gucken.
Kommt dann zurück mit einem Spielzeugrevolver (Requisite für "Like Her"), einem Nadelkissen und dem Stofftier Elsie Büttner.
No gods, no masters ©Martina Minette Dreier

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Old Joan

Jon hat tätowierte Fingerknöchel.
Was steht drauf?
f e m i n i s t
Ganz klar: wir brauchen eine Handhaltung, bei der das wirklich schön zur Geltung kommt. Die erste Idee ist der klassische "Vogel-auf-der-Stange"- Griff um die Handtasche. Aber dann fällt uns etwas besseres ein: Frau Merkel, mit ihren Fingern ein Dreieck formend - ein Handzeichen, das schon die Titelseite der ersten Lesbenpresse von 1975 schmückte.
Skizze Joan ©Martina Minette Dreier
Skizze Joan ©Martina Minette Dreier

Dienstag, 12. April 2011

Nr. 12

Den Schauspieler Mathias Noack habe ich auf der Bühne das erste Mal in "Romeo und Julia" gesehen - als Julia. Lange bevor Cross-Gender-Besetzungen am Theater üblich wurden, nahm das Berliner Männerensemble die Elisabethanische Tradition wieder auf, und Mathias spielte, in einem schlichten Anzug aus ungefärbtem Nessel, eine ganz überzeugende und berührende Julia. Ich war begeistert und wollte ihn malen. Und daraus hat sich dann irgendwie die Tradition entwickelt, jedes Jahr ein Porträt zu machen. Wir sind inzwischen bei Nr 12.
Hommage à N. R. ©Martina Minette Dreier

Dienstag, 15. März 2011

Schafe malen

Eigentlich suchte ich einen Hintergrund für das Porträt von Christoph - vielleicht Schafe?
Meine Tierfoto-Sammel-Schachtel bietet zwar eine Menge, aber doch nicht das Richtige. Statt dessen kombinieren sich die Tierbilder plötzlich mit einer Skulptur von Gian Lorenzo Bernini: Grabmal für Alexander VII.
Aus der Mutter mit Kind wird der Mensch mit Schaf. Ein besorgter, bekümmerter Esel schiebt seinen grauen Kopf von rechts oben ins Bild und eine Gans watschelt neugierig heran.
Aber wie sieht ein Schaf in Rückenlage aus? Der Zufall spielt mir in die Hände: bei einem Geburtstagsfrühstück lerne ich einen stolzen Besitzer von 8 Schafen kennen und erfahre, dass die Tiere zur Schur vom Profi in einen ausgedienten Treckerreifen gelegt werden, um die Wolle am Bauch entfernen zu können. Und Fotos gibt es davon auch.

Super Trick, super Fotos, vielen Dank für die Hilfe!

Work in progress ©Martina Minette Dreier

Sonntag, 13. März 2011

The Genius of the Artist

In New York gab es vor 25 Jahren eine große Boucher - Ausstellung, und im Katalog dazu entzücken mich besonders seine Skizzen und Zeichnungen: Kinder, Cherubim, Ziegen, und natürlich jede Menge Handstudien. Der schönste Titel: The Genius of the Artist torn between Nature and the Antique.
Gibt es auch veröffentlichte Skizzen von John Singer Sargent? Wie dieser Mann mit Händen umgeht, mit Gesten und Blicken, das ist wirklich zum Niederknien.

Mittwoch, 23. Februar 2011

Commission a portrait

Peter Webbb hat eine David-Hockney-Biografie geschrieben, an der ich schon lange lese. Ermüdend ausführlich wird Hockneys Agenda rekonstruiert und über Wochenendtrips und Urlaubsreisen genau Buch geführt. 
Ich bin großer Fan, aber so detailreich möchte ich seinen Kalender trotzdem nicht nachvollziehen. Begeistert bin ich aber immer wieder von seinen Arbeiten. Ganze Bücher, gefüllt mit Hockneys Freunden. Immer wiederkehrende Gesichter, entspannt, vertraut, häufig schlafend.  Er sagt: "I have never been interested in doing portraits as commissions for the simple reason that people have self-images, and they are never satisfied."
Wenn ich seine Zeichnungen sehe, bekomme ich jedes Mal sofort Lust, selbst zu zeichnen.
Absolut Appetit anregend!

Samstag, 19. Februar 2011

Scopophilia

Scopophilia: the intense desire and the fulfillment of that very desire through looking.
Slideshow by Nan Goldin
Ihre Fotos mag ich sehr, aber bei dieser Diashow gab es für mich kein fulfillment. Erst ging mir alles viel zu schnell, und als ich dann anfing, mich auf diesen schnellen Rhythmus einzustellen, war die Show auch schon vorbei.
Hmm. Das war mein Abend.
Tagsüber: fulfillment through painting.
Erste Porträtsitzung mit Christoph F. ©Martina Minette Dreier

Dienstag, 15. Februar 2011

Für Austern

Angeblich hat es bei Tschechows Beerdigung eine Verwechslung gegeben - sein Sarg wurde versehentlich in einem grünen Güterwagen mit der Aufschrift "Für Austern" transportiert und deshalb von den am Bahnhof wartenden Trauernden übersehen. Sie folgten statt dessen dem Sarg eines Generals, der gerade angekommen war, und wunderten sich nur über die Militärmusik...
"Die Möwe" war zum Berliner Theatertreffen eingeladen, dort sah ich den wunderbaren Christoph Franken als Lehrer unglücklich seine Mascha lieben, und so entstand die Idee, ein Porträt von ihm für die Serie "Sehnsucht" zu malen.
Wir haben bereits verschiedene Positionen skizziert, und morgen beginnt die Arbeit auf der Leinwand.
Skizzen von Christoph Franken ©Martina Minette Dreier 

!Women Art Revolution

Begeisterung! Lynn Hershman Leeson ist mit ihrem Dokumentarfilm !Women Art Revolution auf der Berlinale vertreten. Anderthalb Stunden lang reden FrauenFrauenFrauen über KunstKunstKunst.
Mich beschäftigt das Thema sehr: In der männlich dominierten Kunstgeschichte habe ich zwar Vorbilder - Rubens, Velazquez, Courbet - aber keine Rolemodels. Auf wen kann ich mich beziehen? Wer sind meine künstlerischen "Ahnen"? Natürlich brauche ich Künstlerinnen als Vorbilder. Kolleginnen aus allen Epochen. Es muss doch viele von uns geben! Wann immer ich also auf das Foto einer Künstlerin stoße, mache ich eine kleine Zeichnung, eine Starpostkarte, und diese Postkarten stelle ich zusammen zu der Serie "My Ancestors", und wenn ich sie ausstelle, konstruiere ich imaginäre Stammbäume und füge mich selbst ein in das ständig wachsende Netz.
http://www.femininemoments.dk/blog/martina-minette-dreier-female-world/
My Ancestors: Eija Liisa Ahtila ©Martina Minette Dreier


Samstag, 12. Februar 2011

Guilty pleasures / sad erotics

Die Rückkehr Dianas von der Jagd ©Martina Minette Dreier
Von Francois Boucher gibt es ein Bild mit diesem Titel - allerdings hat seine Diana andere Beute gemacht als einen silbernen Jeff- Koons- Hasen, und es begleitet sie kein schlechtgelaunter Hund und kein triumphierend schreiender Waldelf.