Mittwoch, 23. Februar 2011

Commission a portrait

Peter Webbb hat eine David-Hockney-Biografie geschrieben, an der ich schon lange lese. Ermüdend ausführlich wird Hockneys Agenda rekonstruiert und über Wochenendtrips und Urlaubsreisen genau Buch geführt. 
Ich bin großer Fan, aber so detailreich möchte ich seinen Kalender trotzdem nicht nachvollziehen. Begeistert bin ich aber immer wieder von seinen Arbeiten. Ganze Bücher, gefüllt mit Hockneys Freunden. Immer wiederkehrende Gesichter, entspannt, vertraut, häufig schlafend.  Er sagt: "I have never been interested in doing portraits as commissions for the simple reason that people have self-images, and they are never satisfied."
Wenn ich seine Zeichnungen sehe, bekomme ich jedes Mal sofort Lust, selbst zu zeichnen.
Absolut Appetit anregend!

Samstag, 19. Februar 2011

Scopophilia

Scopophilia: the intense desire and the fulfillment of that very desire through looking.
Slideshow by Nan Goldin
Ihre Fotos mag ich sehr, aber bei dieser Diashow gab es für mich kein fulfillment. Erst ging mir alles viel zu schnell, und als ich dann anfing, mich auf diesen schnellen Rhythmus einzustellen, war die Show auch schon vorbei.
Hmm. Das war mein Abend.
Tagsüber: fulfillment through painting.
Erste Porträtsitzung mit Christoph F. ©Martina Minette Dreier

Dienstag, 15. Februar 2011

Für Austern

Angeblich hat es bei Tschechows Beerdigung eine Verwechslung gegeben - sein Sarg wurde versehentlich in einem grünen Güterwagen mit der Aufschrift "Für Austern" transportiert und deshalb von den am Bahnhof wartenden Trauernden übersehen. Sie folgten statt dessen dem Sarg eines Generals, der gerade angekommen war, und wunderten sich nur über die Militärmusik...
"Die Möwe" war zum Berliner Theatertreffen eingeladen, dort sah ich den wunderbaren Christoph Franken als Lehrer unglücklich seine Mascha lieben, und so entstand die Idee, ein Porträt von ihm für die Serie "Sehnsucht" zu malen.
Wir haben bereits verschiedene Positionen skizziert, und morgen beginnt die Arbeit auf der Leinwand.
Skizzen von Christoph Franken ©Martina Minette Dreier 

!Women Art Revolution

Begeisterung! Lynn Hershman Leeson ist mit ihrem Dokumentarfilm !Women Art Revolution auf der Berlinale vertreten. Anderthalb Stunden lang reden FrauenFrauenFrauen über KunstKunstKunst.
Mich beschäftigt das Thema sehr: In der männlich dominierten Kunstgeschichte habe ich zwar Vorbilder - Rubens, Velazquez, Courbet - aber keine Rolemodels. Auf wen kann ich mich beziehen? Wer sind meine künstlerischen "Ahnen"? Natürlich brauche ich Künstlerinnen als Vorbilder. Kolleginnen aus allen Epochen. Es muss doch viele von uns geben! Wann immer ich also auf das Foto einer Künstlerin stoße, mache ich eine kleine Zeichnung, eine Starpostkarte, und diese Postkarten stelle ich zusammen zu der Serie "My Ancestors", und wenn ich sie ausstelle, konstruiere ich imaginäre Stammbäume und füge mich selbst ein in das ständig wachsende Netz.
http://www.femininemoments.dk/blog/martina-minette-dreier-female-world/
My Ancestors: Eija Liisa Ahtila ©Martina Minette Dreier


Samstag, 12. Februar 2011

Guilty pleasures / sad erotics

Die Rückkehr Dianas von der Jagd ©Martina Minette Dreier
Von Francois Boucher gibt es ein Bild mit diesem Titel - allerdings hat seine Diana andere Beute gemacht als einen silbernen Jeff- Koons- Hasen, und es begleitet sie kein schlechtgelaunter Hund und kein triumphierend schreiender Waldelf.